Mittwoch, 8. Oktober 2014

Frühere Sexpartner beeinflussen das Aussehen von späterem Nachwuchs



Frühere Sexualpartner der Mutter beeinflussen das Aussehen späterer Nachkommen.
Das behaupten australische Forscher aus der University of New South Wales. Der Samen des Ex-Partner des Weibchen, hat einen Einfluss auf die Nachkommen. Das wurde zumindest bei einer Fliegenart (Telestylinus angusticollis) festgestellt.
In einer Studie des Fachmagazins "Ecology Letters" beschreibt das Team Crean und Kollegen wie sie darauf kommen.



Bei dem Versuch züchteten die Forscher zum einen besonders gut gewachsene Männchen, fütterten die Larven der Fliegen mit eiweißreicher Kost und zum anderen züchteten sie eher kleingewachsene Fliegen die wenig Nahrung bekamen.
Dann steckten sie die Weibchen mit jeweils einem großen und einem kleinen Männchen zwecks Paarung in einen Käfig. Allerdings waren die Weibchen zu diesem Zeitpunkt noch nicht fortpflanzungsfähig und konnten somit keine Eier legen.
Als die Weibchen nun fortpflanzungsfähig waren, bekamen die Weibchen erneut ein paarungswilliges Männchen in den Käfig.

Nun legten die Weibchen ihre Eier und heraus kam: Je größer der erste Sexualpartner der Mutter, umso größer die Nachkommen. "Familiäre Merkmale werden nicht nur über die Gene weiter gegeben", so Crean. Diesen Effekt nennen Crean und ihre Kollegen Telegonie. Dieser Begriff beschreibt eine schlechtgemachte Vererbungstheorie des griechischen Philosophen Aristoteles.
Lange wurde angenommen dass nur ein einziger Mechanismus die Vererbung bestimmen kann. Heute wissen wir, dass verschiedene Vererbungsmechanismen parallel wirken deswegen müssten sämtliche Theorien neu untersucht werden.

Theoretisch könnte ja auch die Mutter für die Grüße der Nachkommen beitragen. "Natürlich beeinflussen sowohl die Gene der Mutter als auch des Vaters die Nachkommen, wir haben aber die Männchen so gezielt gezüchtet, dass wir wissen, dass bei den Nachkommen beobachtete Größe vom ersten Männchen kommt", sagt Crean.

Die Fliegen der Art Telesylinus agusticollis sind nicht sehr weit verbreitet und kommen nur in Australien vor. Ob sich die Ergebnisse wohl auch auf andere Arten übertragen lassen ist noch fraglich. Bisher wurde es nur für diese eine Art nachgewiesen.
Wir sind gespannt auf weitere Ergebnisse.

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